Schmerztherapie in der Orthopädie

Schmerzen gehören zu den wohl ältesten Symptomen der Menschheit und wurden auch schon vor 6000 Jahren mit den damals bekannten natürlichen Methoden behandelt. Bei starken Schmerzen wurde das Opium des Schlafmohns verabreicht, auch die Salicylsäure der Weidenrinde, Hanfsamen und Alkohol wurden in der Vergangenheit als Vorläufer der medikamentösen Schmerzbehandlung eingesetzt.

Viele der damals bekannten natürlichen Heilmethoden wurden mit der Zeit weiterentwickelt und gehören heute zu den etablierten Behandlungsverfahren. Die Schmerztherapie hat sich in letzter Zeit besonders rasant weiterentwickelt und nimmt heute einen eigenständigen Bereich ein.

Definition Schmerztherapie

Die moderne Schmerztherapie beschäftigt sich mit allen Behandlungsmaßnahmen, die bei akuten und chronischen Schmerzen eine Schmerzlinderung ermöglichen. Neben der stets vorrangigen Ursachenbehandlung gehören dazu die klassischen nebenwirkungsfreien naturheilkundlichen und elektro-physikalischen Therapiemaßnahmen wie auch die Chirotherapie und Krankengymnastik mit Übungen zur Eigendurchführung, die Anleitung zu Verhaltensmaßnahmen und auch die psychische Betreuung der Schmerzpatienten. Neben vielen anderen Behandlungsverfahren ist häufig auch der Einsatz von Medikamenten in Tablettenform oder als Injektion erforderlich.

Physiologie des Schmerzes

Während der akute Schmerz eine wichtige biologische Warnfunktion hat, um schädigende Einflüsse vom Organismus möglichst fernzuhalten, kommt es insbesondere bei länger bestehenden und unzureichend therapierten Schmerzen mit der Zeit zur Verselbstständigung des Schmerzes mit eigenem Krankheitswert, dem chronischen Schmerzsyndrom.
Damit treten neben den körperlichen Beschwerden immer deutlicher auch psychische und soziale Folgen des Schmerzgeschehens in den Vordergrund.

Behandlungsablauf der Schmerztherapie

Voraussetzung einer jeden Schmerztherapie ist immer eine gründliche und ggf. fachübergreifende Beschwerdeabklärung durch eine ausführliche Beschwerdeanalyse, eine systematische körperliche Untersuchung zur genauen Funktionsprüfung und auch die Durchführung der evtl. notwendigen apparativen Diagnostik.

Neben dem vorrangigen Ziel einer Ursachenbehandlung ermöglicht die Schmerztherapie bei akuten Schmerzen eine symptomatisch unterstützende Schmerzlinderung.

Wenn eine ursachenbezogene Therapie keine ausreichende Linderung ermöglicht oder Schmerzen chronisch bestehen, sind Schmerzmittel allein oft nicht ausreichend und es droht eine Schmerzchronifizierung. Dann ermöglicht nur die interdisziplinäre Zusammenarbeit von verschiedenen diagnostisch und therapeutisch tätigen Fachbereichen unter Leitung eines erfahrenen Schmerztherapeuten einen effektiven Behandlungsansatz mit einem multimodalen Behandlungskonzept. 


Bei der Osnabrücker Schmerzkonferenz treffe ich mich als Orthopäde regelmäßig mit vielen anderen Fachkollegen, um für chronisch schmerzkranke Patienten Behandlungsansätze zu erarbeiten und habe
dort auch die Möglichkeit Fälle aus meiner Praxis vorzustellen.